Dienstag, 11.06.2002:
Nach Kultur ist Baden angesagt!
Alfred und ich entschließen uns, gleich weiter südlicher zu fahren, und zwar nach Pilos, was schon zu den Regionen Messenien und Lakonien gehört. Zur besseren Anschauung möchte ich kurz erwähnen, dass Messenien im Westen und Lakonien im Osten alle drei Finger des Peloponnes in sich vereint. Aber nun zurück zu unserer Route, denn bis Pilos soll uns ein abenteuerlicher Weg bevorstehen. Wir folgen der Beschreibung des Campingplatzbesitzers und kommen irgendwann nach Gargaliani. Soweit so gut! Dort füllen wir im Supermarkt erst noch unsere Vorräte auf.  Beim Verlassen von Gargaliani verfehlen wir dann offensichtlich die Richtung. Ein auf seinem Traktor entgegenkommender Olivenbauer gibt uns durch Winken zu verstehen, hier besser nicht mehr weiterzufahren. Wie sollen wir das Zeichen sonst deuten? Aber wahrscheinlich meint der Mann sowieso etwas ganz anderes!Olivenhain Ungestört setzen wir unseren Trip fort und sehen auch schon nach wenigen Metern ein Schild, welches nach links zeigt : „Pilos 20 km“. Also sind wir doch nicht verkehrt! Die vermeintliche „Straße“ stellt sich als einspuriger Feldweg zwischen riesigen Olivenhainen heraus, anscheinend niemals endend. Glücklicherweise kommt uns kein Gefährt entgegen. Wer außer uns verirrt sich schon hier her! Nun steht doch mitten vor uns auf dem Weg ein kleiner Traktor! Ungläubig schauen die fleißigen Olivenbauern zu, wie sich der „verrückte Deutsche“ mit seinem breiten Fahrzeug geschickt an dem Hindernis und neben dem Graben vorbeizwängt. Superleistung!!! Erleichtert setzen wir unsere holprige Fahrt fort und nach weiteren endlosen Kilometern erkennen wir in weiter Ferne die ersten Häuser einer Ortschaft. Jetzt  kommt uns zu guter Letzt auch noch ein landesüblicher Pickup entgegen. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Vorsicht balancieren wir schließlich haarscharf aneinander vorbei. Wieder einmal erfahren wir die herzliche Mentalität der Südländer, denn nach dieser wirklich schweißtreibenden Aktion verabschieden wir uns freundlich winkend voneinander. Das letzte Wegstück können wir glücklicherweise ungehindert zurücklegen und atmen auf, als wir endlich das Dorf erreichen, von wo aus wir auf eine geteerte Straße gelangen.
Aber diese Geländefahrt ist nicht genug für heute:
Tsapi Auf unserer anspruchsvollen Suche nach einem hübschen Badeplätzchen erinnern wir uns an einen Tipp des Münchener Ehepaares von Konoupelli, nämlich an „Tsapi“, wo es angeblich sehr schön sein soll. Prompt lesen wir einen kleinen Wegweiser „Tsapi Campingplatz“, der von den Serpentinen aus steil bergab zeigt. Gespannt und freudig hoffen wir, bald an unser Ziel zu kommen. Die Straße ist gut, zwar kurvig, aber immerhin geteert. Doch die Weiterfahrt zeigt, dass das Bild trügerisch ist. Auch hier befinden wir uns nach kurzem Wegstück wieder auf einer Staubpiste, schlimmer denn je. Aber in Erwartung auf  eine paradiesische Bucht nehmen wir diese Unannehmlichkeiten gerne in Kauf. Schier endlos zieht sich die Fahrt. Ist ja klar, dass wir auch hier die Einzigen sind. Immer steiler, ausgehöhlter und staubiger wird die „Fahrbahn“. Jetzt sind wir an einem ausgewaschenen Steilstück bergab, wo meine Mann sehr große Bedenken hegt, auf dem Rückweg hier auch wieder heraufzukommen. Notfalls haben wir ja unsere Schneeketten dabei. Wenn sie auf verschneiten Straßen nützen, warum dann nicht auch auf „versandeten“. Nach 7 km totaler Sand- und Staubpiste kommen wir endlich in ein Dorf. Der Weiler erinnert an eine ausgestorbene Westernstadt. Ein alter Grieche sitzt vor seinem Anwesen und winkt uns lächelnd zu.Staubpiste Selbstverständlich grüßen wir freundlich zurück. Alfred begutachtet die Umgebung und besichtigt den Campingplatz, der längst keiner mehr ist. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die gleiche Tortur wieder zurückzusteuern, wobei selbst das Umwenden unseres Campers akrobatisch zu nennen ist. Besser als gedacht, überwinden wir auch die oben beschriebene Steile, jetzt natürlich bergauf.  Mit aller Kraft schnauft unser gutes altes Wohnmobil hinauf. Unser Womo  lässt uns eben nicht im Stich!  Wir sind eine einzige Staubwolke. Etwas anderes ist jedenfalls nicht zu erkennen. Entsprechend zeigt sich unser Bus, innen und außen.

 

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