Montag, 10.06.2002:
Weiter geht es nach Olympia (ebenfalls in Elis). Verena und Adi begleiten uns. Zusammen begeben wir uns zielstrebig für eine Nacht auf den Campingplatz „Diana“, welcher uns schon von anderen Wohnmobilisten empfohlen worden ist mit dem Hinweis, dass wir dort auch einen Swimmingpool vorfinden würden. Ganz klar, dass ich mir diesen Luxus nicht entgehen lasse. Der gesamte Campingplatz ist derzeit mit einer holländischen Reisegruppe komplett belegt. Trotzdem bietet uns der freundliche Campingplatzbesitzer – ein etwas älterer, sehr netter und lustiger Herr - neben der Reception noch 2 Plätze an. Neben unseren Womos befinden sich Zeltplätze – zur Zeit leer – die wir als „Garten“ nutzen dürfen.
Die antiken Stätten von Olympia sind von hier aus etwa 900 m entfernt und bequem zu Fuß zu erreichen. Der Eintrittspreis pro Person beträgt für die Ausgrabungsstätte und das Museum insgesamt 9,-- €. Nimmt man allerdings die Eintrittskarten für jede Besichtigung getrennt, so zahlt man jeweils 6,-- €. Darauf hat uns der Campingplatzinhaber aufmerksam gemacht. Entgegen unserer Annahme ist hier der Sonntag immer noch der sogenannte „Museumstag“ und infolgedessen völlig kostenfrei. Für uns im Moment aber uninteressant, denn heute haben wir ja Montag. Nach dem Mittagessen marschieren wir los. In einem idyllischen Tal  zwischen dem Kronoshügel und den Flüssen Alpheios und Kladeos stoßen wir also auf eines Zeus-Tempel der bedeutendsten griechischen Heiligtümer: Olympia. Hier wurden schon in sehr alter Zeit neben Kulthandlungen auch Wettkämpfe zu Ehren der Götter, vornehmlich des Göttervaters Zeus, durchgeführt, nämlich die olympischen Spiele. Jeglichen Bewaffneten war es seinerzeit untersagt, den heiligen Boden zu betreten. Kriege und Feindseligkeiten waren ursprünglich für den heiligen Monat der olympischen Spiele – später für drei Monate – strengstens verboten. Dadurch war gewährleistet, dass die Athleten zumindest gefahrlos an- und abreisen konnten. Anfangs fand die Olympiade alle fünf Jahre statt. Erst viel später wurden die olympischen Spiele alle vier Jahre abgehalten, ohne auch nur eine einzige Unterbrechung.
Hera-Tempel Bei manchen der Ausgrabungen kann man nur erahnen bzw. anhand der Beschreibungstafeln erkennen, um was es sich handelt. Andere Bauten jedoch sind recht gut erhalten, zumal sie ständig restauriert und so gut es geht wieder aufgebaut werden. Wir betreten den Tempel des Göttervaters Zeus, besichtigen u.a. das Stadion, den Palast, das Gymnasium und wandeln ehrfürchtig auf den Spuren der Antike. Auch den Tempel der Hera, der Beschützerin der Ehe, vergessen wir nicht. Dort befindet sich der Platz, an dem alle vier Jahre das olympische Feuer in sehr feierlichem Rahmen entzündet wird. Ebenso ehrerbietig gelangt es von hier aus zu seinem Bestimmungsort, wo die jeweiligen olympischen Spiele stattfinden.
Hermes Das Museum ist ebenfalls sehr erwähnenswert. Viele Statuen und Funde dürfen wir bestaunen. Sehr gut gefallen hat mir z.B. die Figur des Götterboten „Hermes“ - Sohn des Zeus und der Maja - : Ein sehr edles und feingeschnittenes Gesicht, aber leider fehlt ihm der rechte Arm und noch ein sehr bedeutendes Teil, auf dessen genauere Bezeichnung ich jedoch in meinen Aufzeichnungen verzichte. Im Museum finden mehrere Fremdenführungen verschiedener Reisegruppen statt. Da mich das Altertum sehr interessiert, lausche ich gespannt einem imposanten Vortrag über geschichtliche Ereignisse und  bedeutende Götter der griechischen Geschichte. Danach beenden wir  allmählich die Besichtigung der historischen Kunstwerke.
Das Heiligtum Olympia ist meiner Meinung nach wirklich ein Kulturerlebnis!

Am Abend bummeln wir mit Verena und Adi noch ein bisschen durch die Stadt Olympia. Etwas aufdringlich ist nur die „Geschäftstüchtigkeit“ der Ladenbesitzer. Sobald man in ein Schaufenster sieht, wollen sie einen unbedingt zum Kauf animieren und in den  Verkaufsraum locken.
Nach unserem Stadtspaziergang setzen wir uns mit Verena und Adi noch ein wenig zusammen und besprechen unsere weitere Tour. Leider werden wir uns morgen von den beiden trennen. Schade, denn wir verstehen uns sehr gut! Da diese aber für ihren Urlaub sechs und wir leider nur vier Wochen Zeit haben, möchten wir unsere Rundreise  etwas zügiger fortsetzen. Vielleicht sehen wir uns ja in irgend einem Urlaub einmal wieder, was durchaus nicht so abwegig ist!

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