Tief beeindruckt von dem tollen Erlebnis setzen wir
unsere Reise fort. In Kalous füllen wir unseren Wassertank an einem
hübschen gemauerten Brünnlein auf. Gut gerüstet geht’s weiter,
wobei wir durch riesige Apfelsinenplantagen fahren. Der Duft des Obstes ist
so verlockend, dass ich mir drei am Boden liegende Orangen aufhebe. Meine
Hände riechen noch eine halbe Stunde später nach der köstlichen
Frucht. Schließlich gelangen wir an den Dünenstrand von Asteria.
Dort ist es sehr, sehr windig, der Sand dafür wahnsinnig heiß.
Das Badevergnügen im Meer wird durch die unzähligen Quallen arg
beeinträchtigt. Nachdem sich mittlerweile um mich herum auch noch dieses
Getier in Scharen tummelt, verlasse ich fluchtartig und so schnell ich kann,
das Wasser. Gerettet und glücklich sitze ich nun am Strand; aber da
halte ich es vor Hitze nicht aus. Hier werden wir nicht alt! Gerne gehen
wir zurück zu unserem Wohnmobil hinter den Dünen, wo unweit von
uns noch ein schnittiger VW-Campingbus sein Lager aufgeschlagen hat. Mit
dessen Insassen, einem älteren Ehepaar aus dem Ostallgäu, wechseln
wir im Vorbeigehen einige Worte. Wir wollen nicht stören, denn sie halten
Siesta. Noch ein paar Meter weiter erblicken wir zwei Duschen mit zusätzlichen
Wasserhähnen. Wir verlassen den Quallenstrand wieder.
Wie üblich, suchen wir einen attraktiven Übernachtungsplatz. In
Elika biegen wir strandwärts ab. Natürlich landen wir wieder
auf Schotterpiste, diesmal gute 10 km. Weit und breit kein Auto. Außer
uns hätte sowieso keines mehr hingepasst. Die Straße bzw. das,
worauf wir fahren, eignet sich eher zum Wandern. Serpentinen, Löcher,
Mulden und kein Ende in Sicht. Noch wissen wir nicht, wo und ob wir überhaupt
irgendwo herauskommen. Ganz, ganz weit über uns schlängelt sich
die Straße dahin. Es ist wirklich nicht klar, ob wir auf diesem Wege
dorthin gelangen. In einem teils verlassenen Dorf sehen wir einen Esel.
Endlich ein Lebewesen! Was ich als sehr tröstlich empfinde! Immer weiter
geht die Höhenfahrt, bis wir uns schließlich mitten in Weinbergen
wieder finden. Letztendlich ist uns das Glück hold und wir können
ungehindert in die Zivilisation zurückkehren. Wieder ein Abenteuer gut
überstanden!
Im nächsten Ort, in Apostoli, kaufen wir in einem kleinen Lädchen Brot. Der freundliche griechische Ladeninhaber erzählt uns auf englisch, dass er auch schon in Deutschland war und viele Freunde dort hat. Wir sind erfreut über die Herzlichkeit der Griechen und ihre offensichtliche Verbundenheit zu unserem Heimatland. Weiter geht’s bis Vinglafia, dem Surferparadies schlechthin, wo wir einen Platz am Strand – mit Blick auf die weißen Häuser der Insel Elafonisos – finden. Von vier jungen Leuten aus München und Fürstenfeldbruck erfahren wir, dass hier die Polizei und die Küstenwache Kontrollen durchführen und Wohnmobile abends vertreiben. Schuld daran ist angeblich der Campingplatzbesitzer von Elafonisos, der freies Stehen nicht duldet. Auch erzählen sie uns, dass sich die Insel zwar wunderschön karibisch auszeichnet, aber Wucherpreise aufweist. Aufgrund dieser Mitteilungen entschließen wir uns - entgegen unserer Planung – diese Naturschönheit auszulassen.
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