PaleokastroDer Tag neigt sich langsam dem Ende und wir wissen immer noch nicht, wo wir übernachten. Trotzdem begeben wir uns weiter nach Süden bis Neapolis. Das ländliche Städtchen ist uns zu hektisch. Also fahren wir durch und noch etwas südlicher, bis wir (schon wieder einmal) auf einen schmalen Schotterweg kommen. Wenn wir nun schon da sind, probieren wir’s halt mal aus. Oberhalb des Meeres  schlängeln wir uns ca. 2,5 km entlang, wo wir am Ende das kleine Dorf Paleokastro erreichen. Etwas skeptisch bleiben wir erst einmal stehen. Rechts neben uns befindet sich ein kleiner, halb verfallener Fischerhafen. Alfred geht zunächst ein Stückchen zu Fuß und entdeckt doch tatsächlich hinter der Straßenbiegung einen wunderschönen, mit Bäumen bewachsenen, Parkplatz. Dazu gehört eine winzige, von Felsen umrahmte Badebucht, die uns heute ganz allein gehört. Die beiden einzigen griechischen Badegäste, ein junger Mann und vermutlich seine Mutter, verlassen gerade dieses Paradies. Auch mit ihnen wechseln wir ein paar freundliche Grußworte. So ausgestorben wie es scheint, ist der Ort aber nicht, denn auf der anderen Straßenseite sehe ich gerade einen Mann auf seinem Esel daher reiten. Nach einem Erfrischungsbad in unserer kleinen Bucht sind wir neugierig auf das weiße Kirchlein, das vom höchsten Punkt des Hügels der kleinen Halbinsel zu uns herab grüßt. Leider ist auf halber Anhöhe der Weg durch ein Tor verschlossen, so dass wir die Kapelle doch nur aus der Ferne besichtigen können. Es ist bald Sonnenuntergang und wir gehen am Sonnenuntergang Fischerhäfchen vorbei Richtung Leuchtturm. Auf den Felsen sitzend, fangen wir noch einen Hauch südländischer Romantik ein. Kurz vor 21.00 Uhr gehe ich nochmals zum Schwimmen; es ist schon ganz  schön düster. Gleich ist die Sonne völlig im Meer verschwunden und dann ist es finster. Wie jeden Abend sitzen wir auch heute wieder bei einem Fläschchen Wein vor unserem Haus auf Rädern. Im Schein der Öllampe schreibe ich unsere Reiseerlebnisse nieder. Inzwischen ist es stockdunkel geworden. Bei dieser eigenartigen Stille, in der jedoch das kleinste Geräusch zu hören ist, wird mir allmählich unheimlich zumute! Rasch packe ich alles zusammen und bitte Alfred, auch mit ins traute „Heim“ zu wechseln. Ganz klar, dass er nicht alleine draußen bleibt. Machen  wir’s uns eben drinnen noch ein bisschenPaleokastro gemütlich. Abschließend zu diesem erlebnisreichen Tag stelle ist fest, dass unser gutes, treues Wohnmobil mit jedem Geländewagen standhalten kann – natürlich nicht ganz ohne Sorge um den defekten Auspuff im Hinterkopf - . Hoffen wir das Beste!

Montag, 17.06.2002:
Am frühen Morgen nutze ich die Einsamkeit unserer Bucht und aale mich genüsslich im herrlichen Meer, welches ich noch ganz für mich alleine habe. Fit und gestärkt packen wir mal wieder alles zusammen und verabschieden uns von dieser Idylle.


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