Noerre Vorupoer –  charmanter Fischerort -:

Auf der Nordseeseite ziehen wir südwärts. Inzwischen haben wir die Region Thy erreicht und finden in dem Küstenort Noerre Vorupoer einen Campingplatz in den Dünen, aber mitten im Ort und mit dem gewünschten Strandanschluss. Die Sanitäranlagen sind blitzsauber, was der äußere Eindruck auf den ersten Blick nicht unbedingt vermuten lässt. Die Lage gefällt uns außerordentlich gut. Die Dünen reichen bis in die Häusergärten. Leider sind die besten Wohnmobilplätze schon besetzt. Trotzdem finden wir einen Platz mit Rundum-Ausschau. Wir freuen uns über die Aussicht auf die Nordsee und über den Ort.

vergrößern
Campinplatz


vergrößern
Noerre Vorupoer

Abends spazieren wir noch zum wunderschönen Sandstrand hinunter und entlang bis zu den Wellenbrechern. Ein Steg geht hinaus ins Wasser, an dessen Ende ein kleiner Leuchtturm steht. Z. Zt. sind Angler zugange. Unsere Aufmerksamkeit erregt vielmehr der auch von hier aus erreichbare Fischerstrand mit seinen auf den Strand gezogenen Schiffen. Oberhalb gibt es kleine Kioske mit Eis, Getränken, Würstchen, Fisch und Krabben. Auch hier tummeln sich Menschen, aber es bleibt gemütlich. Wir sind in einem zauberhaften Fischerort gelandet. Vorupoer ist aber auch der größte und lebendigste Badeort in Thy. Durch den Ortskern schlendern wir wieder zum Campingplatz zurück. Um unser Wohnmobil pfeift der Wind. 

Am nächsten Morgen ist die Nordsee nicht mehr zu sehen. Schuld ist der dichte Nebel. Mit einer Durchschnittstemperatur von 15 – 16 Grad Celcius ist es nicht gerade warm, aber es regnet nicht. Bei unserem Stadtbummel erstehen wir im Fischgeschäft geräucherte Lachsfilets und geräucherte Heringe.

vergrößern
Fischerstrand


vergrößern
von Vorupoer

Gegen 17.00 Uhr laufen die Fischerboote im Hafen ein. Gerade als wir ankommen, wird ein Schiff anhand einer Seilwinde – fachmännisch ausgedrückt: Gangspill - an den Strand gezogen. Immer wenn ein Schiff an Land gegangelt wird, blinkt das gelbe Licht am Windenhaus. Das bedeutet, dass für Besucher besondere Vorsicht geboten ist wegen der starken Stahlseile, die im Sand gespannt liegen. Ein Schild weist sogar darauf hin, dass beim Blinken der gelben Lampe Lebensgefahr besteht. Mit einem Traktor werden die roten Kisten mit dem Tagesfang in die angrenzende Halle gebracht und mit einem Gabelstapler hineingefahren. Seehechte, Krebse und Schollen sind das kostbare Gut. Auch eine Räucherei ist hier untergebracht. Im angrenzenden Raum entdecke ich noch in einigen Wasserbecken frische Hummer, die sich – noch – tummeln dürfen. 1 Pfund Hummer kostet hier 125 Kronen (ca. 18,00 Euro). Wenn die armen Tiere wüssten, dass sie bei ihrer Zubereitung bei lebendigem Leib in kochendes Wasser geworfen werden! Und das ist noch dazu eine Delikatesse. Ich gebe zu, das wir uns auch gern Hummer schmecken lassen.

Einige Fischkisten werden auf ein bereitstehendes Lastauto verfrachtet und weiterverkauft.

Es bietet sich auch für Touristen die Möglichkeit, mit den Fischern einen ganzen Tag lang hinauszufahren und sich seine eigenen Fische zu angeln. Viele Gäste kommen Jahr für Jahr und legen sich auf diese Weise ihren Jahresvorrat an. In extra dazu mitgebrachten kleinen Tiefkühltruhen nehmen sie ihren Fang auf diese Art mit nach Hause. Petri heil!

Für mich war dieser Tag sehr erlebnisreich, vor allem, weil wir einen winzigen Teil des Fischeralltags erleben durften. Ich finde, das Fischerleben ist hart und Reichtümer werden dabei bestimmt nicht verdient.

vergrößern
Fischerboot wird an Land gezogen


vergrößern
endloser Badestrand

Der Sturm, verbunden mit dem rauhen Wind, der die ganze Nacht ums Wohnmobil pfeift, raubt mir den Schlaf. Ein Blick in der Früh aus dem Fenster: Blauer Himmel mit vereinzelten, größeren Wolken, vor allem über dem Ort. Weiße Schaumkronen auf der Nordsee zeigen, wie stürmisch es immer noch ist. Dies ist aber nicht der Grund, weshalb wir heute weiterziehen.

Von Vorupoer aus halten wir östlich und sind bald auf der Insel Mors, welche die größte Insel im Limfjord ist. Mors bietet eine abwechslungsreiche Natur mit Buchenwäldern, Heidekrautflächen und Steilhängen. Trotzdem lassen wir Mors relativ rasch hinter uns.

Da sich energisch der Hunger meldet, rasten wir an einem Yachthafen in Hjabaek – zwischen Skive und Viborg im Hjabaek-Fjord. Auch hier ein scharfer Wind. Wir beobachten zwei Surfer, die ab und zu im kühlen Nass verschwinden.

Seite
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
nächste Seite>

Übersicht


anderer Bericht

Mueller-IreneAlfred
Home