Ein Tagesausflug auf Sylt ist eingeplant per Fahrrad und Schiff. Um 9.45 Uhr legt die Fähre von Havneby nach List ab. Die Tickets kosten 6,50 € pro Person und 5,75 € pro Fahrrad für Hin- und Rückfahrt. Die Überfahrt dauert 40 Minuten. Nach dem Aussteigen drehen wir gleich gen Wenningstedt, wo wir uns mit unseren Freunden Sigi und Günter auf deren Campingdomizil treffen. Die Strecke auf dem Radweg, teilweise ungeteert, zieht sich doch ganz schön in die Länge. Verglichen mit Römö sind hier für unsere Begriffe viele Radfahrer und Fußgänger unterwegs, ein Wermutstropfen zur sonst wirklich sehr schmucken Insel. Immerhin ist noch nicht einmal Hochsaison! Putzige Katenhäuser ziehen unweigerlich den Blick auf sich. Nach 9 km sind wir in Kampen und nach weiteren 5 km endlich am Campingplatz von Wenningstedt. Unsere Bekannten sind echte Syltkenner und Sigi hat schon ein kleines Programm zurechtgelegt: Einen Spaziergang über die Dünen nach Wenningstedt mit anschließender Einkehr im Hafenrestaurant „Kliffkieker“. Vom Dünenwanderweg aus haben wir gute Ausschau auf den wunderschönen, sehr sauberen und gepflegten Sandstrand, auf dem sich auch Nacktbader sonnen. Alfred und ich als Nichtcamper auf Sylt müssten Eintritt zum Strand bezahlen, aber hier oben dürfen wir zum Nulltarif entlangschlendern. Wahllos sind die Strandkörbe (Miete 7,00 €/Tag) im Sand verteilt. Auf der Terrasse beim Kliffkieker speisen wir vorzüglich. Gegenüber des Lokals befindet sich ein Laden des berühmten und teuren Feinkost „Gosch“. Den Gosch gibt es auf der Insel natürlich öfters. Die Strandpromenade ist ebenfalls einladend, versehen mit kleinen Sitzgelegenheiten und Strandkörben. Da wir noch mehr von Sylt sehen möchten, verabschieden wir uns und radeln nach Kampen. Dort begutachten wir das Cafe „Kupferkanne“. In dem parkähnlichen Garten sind ansprechende Keramiken ausgestellt, die mich etwas von der reichlich besuchten Cafeterrasse ablenken. Natürlich schaue ich mir auch die entzückenden Innenräume an: Die Wände verziert mit bunten - zumeist blauen - Kacheln, putzige Kaffeetischchen, ansprechende Bilder, eine alte Truhe als kleine Anrichte, von der aus ein paar Stufen in das nächste Stübchen führen. Alles wirkt sehr gemütlich und einladend. Auf
dem Radweg fahren wir zurück nach List und darüber hinaus zu dem sogenannten
„Ellenbogen“ im Norden. Am Knick radeln wir auf die Anhöhe mit
Aussichtspunkt. Ein kleines Mauthäuschen gibt es auch, aber Fahrräder dürfen
kostenfrei passieren. Wir genießen einen weiten Rundblick, u. a. auf weitere
Sandstrände. Ein reizendes Fleckchen Erde. Unglücklicherweise stürzt Alfred
beim Abwärtsfahren mit dem Fahrrad derart, dass er sich seinen linken Daumen
verstaucht, wenn nicht gar gebrochen hat, - zusätzlich zu dem stark blutenden
Knie -. Der Ausflug zum Ellenbogen hat sich für Alfreds Körperteile durchaus
gelohnt! Nun
wird es aber Zeit, zum Hafen zurückzukehren, denn die Fähre startet pünktlich
um 18.00 Uhr. Der
pikante Fahrradsturz verwirft unseren Plan, die Westseite Jütlands nordwärts
hochzufahren. Wir müssen unbedingt in ein Krankenhaus und da ist Flensburg für
uns das naheliegendste. Was sein muss, muss sein!
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