Im Tal angekommen, schlängeln wir uns die Küstenstraße
Richtung Patras entlang mit dem fixen Ziel Diakofto. Auch auf dieser Fahrt
bietet sich uns ein Augenschmaus nach dem anderen: Die unmittelbar neben dem
Meer verlaufende Autostraße mit den aufeinanderfolgenden malerischen
Fischerorten und –dörfern zeigt sich in einer märchenhaften Kulisse.
Nur einen Trinkwasserhahn zum Wassertank auffüllen suchen wir vergebens.
Gerne möchten wir mit der Zahnradbahn „Diakofto-Zahlorou“ durch die Vouraikos-Schlucht
schnaufen. Bedauerlicherweise erfahren wir am Bahnhof, dass der Zug ein technisches
Problem aufweist und voraussichtlich ungefähr vier Tage außer
Betrieb sein wird. Wirklich schade, denn nun können wir auch das Kloster
Mega Spilaion nicht anschauen. Jetzt fängt auch wieder unser Auspuff
das Rebellieren an!! Diese letzten paar Tage wird er uns doch nicht noch
im Stich lassen?! Dieser Unsicherheitsfaktor durchkreuzt unseren Plan, auch
noch das Orakel von Delphi zu besuchen. Dafür müssten wir mit der
Fähre von Rio bis Andirrio nach Nordgriechenland noch kurz übersetzen.
Es ist aber vernünftiger, das defekte Teil nicht unnötig zu strapazieren,
denn die gute alte Heimat ist ja noch so fern.
Der für uns nächstliegendste Stellplatz ist „Valimitika“. Unsere
Begeisterung hält sich in Grenzen, aber da es schon sehr spät am
Nachmittag ist, bleiben wir hier. Für eine Nacht geht’s allemal! Es ist
sehr windig, so dass ich meine Buchseiten meiner „Anna Karenina“ sehr zügeln
muss. Außer einer Taverne sind hier noch drei Strandduschen und ein
Wasserhahn vorhanden. Kurz: Alles, was unser Herz begehrt. Die Nähe des
Restaurants nutzen wir zum Abendessen. Wir haben uns vorgenommen, Souflaki
zu bestellen. Auf der Meeresterrasse unter den Bäumen blättern wir
neugierig in der Speisekarte. Souflaki gibt es schon mal nicht! Also essen
wir eine andere griechische Spezialität! Aber auch da ist die Auswahl
begrenzt. Mit dem Ober können wir uns etwas schwierig verständigen,
da er weder englisch noch deutsch spricht und wir nicht griechisch. Zu guter
Letzt finden wir doch noch etwas Leckeres und der Abend ist gerettet. Die
Atmosphäre und unsere Urlaubsstimmung tragen ebenfalls dazu bei. Für
unser Essen und Trinken zahlen wir 17,20 €. Zufrieden und glücklich
geht auch diese Nacht vorüber.